Glück hatte ich bei dem Versuch, nun auch eine dem Gewinner des „Bullen“ zu überreichende Plastik zu bekommen, dadurch, dass ich einen jungen Bildhauer kennenlernte, Reinhard Güthling, dessen Arbeiten ich bei einer Ausstellung gesehen hatte und dem ich vortrug, ob er bereit und in der Lage wäre, mir eine Serie von zunächst einmal 10 Plastiken – einen friedfertigen Bullen darstellend – zu schaffen.
Er bot mir zwei Lösungen an. Eine ganz realistische, die in einem Exemplar heute noch in meinem Besitz ist, und eine eher abstrakte, für die ich mich entschieden habe, und die er dann in 10 Exemplaren produziert hat. Zwischenzeitlich hatte ich mir weitere 7 Exemplare machen lassen.
Reinhard Güthling, mit einer Chilenin verheiratet, war nach Chile ausgewandert, nach einiger Zeit wegen der politischen Entwicklung dort wieder nach Deutschland zurückgekehrt. Ich traf ihn durch Zufall, und da die „Bullen“ langsam zur Neige gingen, fragte ich ihn, ob er in der Lage wäre, noch einmal eine Bullenserie zu produzieren. Er sagte zu mit dem Vorbehalt, dass er irgendwo auf dem Schrottmarkt jenes Stahlmittelstück, aus dem der Körper des „Bullen" gearbeitet ist, findet. Ursprünglich wurden diese Teile als Schaufensterumrahmung bei Kaufhäusern benutzt.
Er rief mich ein paar Tage später an, dass er noch einen Strang dieser Art hätte auftreiben können und dass er in der Lage wäre, weitere „Bullen“ daraus zu produzieren.
Ich erteilte ihm den Auftrag, und so sind wir auch heute noch in der glücklichen Situation, über lange Jahre hin jeder Autorin, jedem Autor bei der Preisverleihung einen originalen „Buxtehuder Bullen“ mit nach Hause geben zu können.