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Preisverleihung des Buxtehuder Bullen an Lauren Oliver

Die Stadt Buxtehude hat am Freitagabend, 7. Dezember, die amerikanische Autorin Lauren Oliver für ihren Roman „Delirium" mit dem Buxtehuder Bullen ausgezeichnet. Der traditionsreiche Jugendbuchpreis ist mit 5.000 Euro dotiert und wurde bereits zum 41. Mal von einer paritätisch mit 11 Jugendlichen und 11 Erwachsenen besetzten Jury vergeben. Die Autorin hat nicht nur ihren Preis, eine Stahlplastik in Form eines Stiers, mit nach Hause genommen. Sie hat sich auch mit ihrem Namen auf dem BULLEvard, dem „Walk of Fame" der Bullenpreisträgerinnen und - preisträger in der Buxtehuder Altstadt verewigt.

buxtehuder bulle preisverleihung 2012

„Lesen bildet nicht nur, es verbindet auch Menschen über Ländergrenzen hinweg", sagte Bürgermeister Jürgen Badur zu Beginn einer emotionsgeladenen Preisverleihung, für deren musikalischen Rahmen das Buxtehuder Acoustik Trio (Lennart Pelz, Adrian Morgenthal und Tim Guckelsberger) mit ihrem Lovesong-Medley sorgte.

Mit ihrem Roman „Delirium", der 2011 bei Carlsen erschienen ist, hat die 30-Jährige Lauren Oliver den Nerv der Zeit getroffen: Sie zeichnet eine Welt, in der Liebe eine tödliche Krankheit und per Gesetz verboten ist. Eine Operation soll die Menschen immun machen. Die 17-jährige Protagonistin Lena verliebt sich dennoch und kämpft um ihre Liebe zu Alex. „Dieses Buch macht nachdenklich, weckt auf und tröstet. Gleichzeitig wirft es aber auch die Frage auf, ob Politik alles darf, Menschen alles dürfen", so Badur. Die Buxtehuder Lesescouts setzten sich in ihrem darauffolgenden Bookslam szenisch mit dem Werk auseinander und beantworteten diese Frage mit einem entschiedenen „Nein": „Es gibt viel mehr von uns da draußen. Wir lassen uns nicht vorschreiben, wen wir lieben", lautete das Fazit.

Der Journalist und Buchautor Dr. Jan Philipp Burgard hob in seiner Laudatio auf die Preisträgerin ihre Leichtigkeit hervor, mit der sie schwere Themen behandelte, und den packenden Erzählstil, der junge Leute begeistere. Als Beweis für die Aktualität ihres Werkes sowohl für Erwachsene wie Jugendliche zeigte er dem Publikum in der Halepaghen-Bühen ein Pressefoto, auf dem US-Präsident Barack Obama zu sehen ist, wie er in einer Buchhandlung für seine Töchter „Delirum" und „Pandemonium" kauft, und fügte augenzwinkernd hinzu, dass sich der Buxtehuder Bulle also schon weit herumgesprochen habe.

Unter Applaus betrat Lauren Oliver die Bühne, um ihren Preis von Bürgermeister Jürgen Badur im Beisein der Juroren entgegenzunehmen. Ihre Augen glänzten vor Stolz als sie erwähnte, welch berühmte Autoren den Preis bereits vor ihr entgegengenommen hatten. „Books can bring people together", sagte sie, und fasste damit eigentlich das zusammen, was sie die vergangenen Tage in Buxtehude bewegt hat. Ihr Name auf dem BULLEvard wird an ihren Aufenthalt erinnern, und sie lädt herzlich dazu ein, jeden Tag auf ihre Platte vor der Buchhandlung Stackmann zu treten: „You can step on it everyday, I will feel it".