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Ein Fest mit dem Autor David Safier

BUXTEHUDE. Bullenpreisverleihung auf der Halepaghen-Bühne

Am Freitag, 4. Dezember, wird David Safier auf der Halepaghen-Bühne gefeiert. Dann nimmt der in Bremen lebende Autor, der im Sommer das Rennen um den 44. Buxtehuder Bullen gewann und von der paritätisch besetzten Jury für seinen Roman „28 Tage lang“ auf den ersten Platz gehoben wurde, seine 5000 Euro Preisgeld und die schwergewichtige Bullenplastik in Empfang. Die Veranstalter um Stadtbibliothek-Chefin Ulrike Mensching versprechen einen ebenso spannenden wie unterhaltsamen Abend, an dem das als „plattsnackender Moderator“ bekannt gewordene Multitalent Yared Dibaba den Part des Laudators übernimmt. Los geht es um 19 Uhr.

buxtehuder bulle jury 2015

David Safier wird bereits einige Tage vor der Preisverleihung in Buxtehude eintreffen, wird in den Schulen das Gespräch mit den Jugendlichen suchen und in einer öffentlichen Lesung, die am Donnerstag, 3. Dezember, um 20 Uhr in der Stadtbibliothek beginnt, den Dialog mit den Erwachsenen. Die feierliche Enthüllung der neuen Messingplatte, mit der der Buxtehuder BULLEvard um einen weiteren Autorennamen ergänzt wird, steht am Freitag, 4. Dezember, um 15 Uhr auf dem prallen Programm – gleich neben dem Rathaus in der Langen Straße.

Mit „28 Tage lang“ hat David Safier einen Roman geschrieben, der unter die Haut geht, niemanden unberührt lässt. Der Autor nimmt seine Leser mit ins Warschauer Ghetto und macht sie bekannt mit der 16-jährigen Mira, deren gesamte Familie im Lager umkommt. Gemeinsam mit ihren Freunden wagt Mira den Aufstand. 28 Tage lang können sie den SS-Schergen Widerstand bieten. Die erschütternde Geschichte von Mira ist fiktiv, aber ihre Erlebnisse beruhen auf Fakten.

Es ist immer wieder faszinierend, dass insbesondere junge Menschen des Themas Nationalsozialismus nicht überdrüssig sind. David Safier erklärt sich das so: „Die Jugendlichen spüren, dass sie das etwas angeht. Sie wissen, dass es auch in unserer Gesellschaft Rassismus und Diskriminierung gibt und die Welt nicht so ein sicherer Ort ist. Unterbewusst spüren sie vielleicht, dass das alles auch etwas mit ihrer Familiengeschichte zu tun hat. In den meisten Familien gibt es Menschen in der Großelterngeneration, die vom Krieg in der einen oder anderen Form traumatisiert worden sind. Das schlägt sich auch in der Erziehung der folgenden Generationen nieder.“

Mit dem Moderator, Autor und Sänger Yared Dibaba hat die Stadtbibliothek einen Laudator gewinnen können, der Ende der 1970er Jahre mit seiner Familie aus Äthiopien flüchtete und sich vermutlich schon als Jugendlicher die Frage stellen musste „in was für einer Welt will ich, wollen wir leben? Was für Menschen wollen wir sein?“ Fragen, die auch die Protagonisten in David Safiers preisgekröntem Roman umtreiben. Yared Dibaba kommt mit seinen beiden Musikern nach Buxtehude und wird einen Teil des Rahmenprogramms gestalten.

Kostenlose Eintrittskarten für die Lesung und die Preisverleihung gibt es ab sofort in der Stadtbibliothek, im Kulturbüro und in der Touristinformation. Nähere Infos gibt es in der Stadtbibliothek unter 0 41 61/ 99 90 60 und im Internet.

Tageblatt 14.11.2015, Auto: Hannelore Aldag