„Wie Sie wissen, ist das Buch „Und im Fenster der Himmel" meine Geschichte, als ich als kleines jüdisches Mädchen während des Zweiten Weltkrieges in Holland lebte und mich verstecken mußte, um am Leben bleiben zu können. Es handelt von der Angst vor deutschen Soldaten, von der Angst vor Deutschland, so wie es damals war.
Nun haben wir 1976 und ich bin Gast in Ihrem Land. Mehr als nur ein Gast, ich bin Gewinnerin des Buxtehuder Bullen. Es war nicht einfach, dieses Buch zu schreiben, so wie es sicher nicht leicht für die Jury war, solch einem Buch den Buxtehuder Bullen zu verleihen.
Vor meiner Abreise nach Europa bin ich sehr unsicher gewesen, ich fragte mich, was ich hier soll, was das alles bringen würde. Schließlich habe ich jene Jahre nicht vergessen. Welche Gefühle würden mich auf dieser Reise begleiten, da ich vorher nie in Deutschland gewesen bin. Ich bin froh, daß ich gekommen bin. Ebenso froh bin ich, daß das Buch „Und im Fenster der Himmel", das ich für meine Töchter Kathy und Julie geschrieben habe, von vielen anderen Kindern gelesen wurde. Ich hoffe, sie haben einen Eindruck bekommen, der nicht von Haß und Verbitterung begleitet ist. Vielleicht kann eine Brücke zueinander gebaut werden, so wie wir es heute Nachmittag getan haben. Das gibt mir Hoffnung, daß es nie wieder nötig sein wird, ein Buch wie „Und im Fenster der Himmel" zu schreiben.
Danke sehr für diesen Tag und diese Ehre.
Liebe und Frieden für alle."