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Doppelpreisverleihung zum 50. Geburtstag:

„Buxtehuder Bulle“ geht an Wendelin Van Draanen und Alan Gratz

Buxtehude. Die US-amerikanische Autorin Wendelin Van Draanen und der ebenfalls aus den USA stammende Alan Gratz haben am Donnerstagabend, 11. November, den mit jeweils 5.000 Euro dotierten Jugendliteraturpreis Buxtehuder Bulle aus den Händen von Buxtehudes Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt entgegengenommen.

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„Books-tehude hat einen Platz in meinem Herzen“

„Dieses Buch kommt von Herzen, und ich bin so froh, dass es Ihres gefunden hat. Books-tehude hat für immer einen Platz in meinem Herzen“, sagte die sichtlich gerührte Van Draanen bei der offiziellen Preisverleihung in Buxtehude. Die Autorin ist für ihren Jugendroman „Acht Wochen Wüste“ („Wild Bird“), erschienen im Magellan Verlag in der Übersetzung von Jessika Komina und Sandra Knuffinke, ausgezeichnet worden.

Der für seinen Roman „Vor uns das Meer“ („Refugee“) ausgezeichnete Gratz unterstrich seine Dankbarkeit: „Was für ein besonderer Preis, was für eine besondere Stadt“. Und an seine Jury gerichtet: „Ich fühle mich zu tiefst geehrt, diesen Preis bekommen zu haben. Danke, dass Sie für mich gevotet habt.“ „Vor uns das Meer“ ist im Hanser Verlag erschienen und wurde von Meritxell Janina Piel übersetzt.

Doppelpreisverleihung zum Jubiläum – inspirierende Atmosphäre

Zu der Doppelverleihung vor rund 300 Zuschauern war es gekommen, weil der 49. Buxtehuder Bulle für „Acht Wochen Wüste“ pandemiebedingt 2020 nicht verliehen wurde. Das wurde nun nachgeholt. Alan Gratz hat den 50. Jugendliteraturpreis erhalten, der 1971 vom Buxtehuder Buchhändler Winfried Ziemann als Gegenentwurf zu gängigen Auszeichnungen ins Leben gerufen worden war.

Die Idee damals wie heute: Leser:innen entscheiden über ihr liebstes Buch. Die Jury besteht aus jeweils elf Jugendlichen und elf Erwachsenen. Und eben diese Atmosphäre der Gemeinsamkeit haben beide Autoren genossen. „Winfried Ziemann hat ganz selbstlos einen Preis geschaffen, der eine Gemeinschaft formt, die weit über Buxtehudes Grenzen hinaus besteht“, so Wendelin van Draanen.

„Kleiner Bulle“ an Wettbewerbssiegerin Anne Sophie Rekow

Geehrt wurde in diesem Jahr die wohl jüngste Autorin der Bullen-Geschichte: Anne Sophie Rekow (18 Jahre alt, aus Rodgau-Hessen). Sie hatte an dem VHS-Workshop „Lies meinen Text“ teilgenommen. Und erhielt für ihren Text über das Verschwinden von Leichtigkeit den „kleinen Bullen“.

Die 72 Teilnehmer:innen im Alter von 11 bis 19 Jahren aus Deutschland, der Schweiz und Abu Dhabi haben zwölf Wochen lang an einer Online-Schreibwerkstatt – u.a. begleitet von Cornelia Funke und Isabel Abedi – teilgenommen.

Lesen als Fenster zur Welt und Inspirationsquelle

„Lesen ist ein Fenster zur Welt und zu sich selbst. Es inspiriert zu Kreativität“, mit diesen Worten brachte Buxtehudes Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt den Geist des Preises und des Abends auf den Punkt.  Und weiter: „Es lässt uns mitlieben und -leiden, lässt uns eintauchen in fremde Welten, und lässt unsere Seele reisen.“

Durch das Programm führte Dietmar Wunder (die deutsche Synchronstimme von Daniel Craig). Die Literaturbloggerin Anne Sauer führte in beide Werke ein und hielt die Laudatio auf Werk und Autor:in.

Mit der Taschenlampe die 50-jährige Geschichte erzählt

Ein besonders bewegender Moment der rund zweistündigen Gala war die sogenannte Lichtmalerei. Ohne Worte wurden die Geschichte des Bullen, seine großen Motive und auch die Siegerbücher nachgezeichnet – mit Taschenlampe auf lichtempfindlicher Leinwand. Musikalisch begleitet wurde der Abend von JazzPuls & Friends.

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